01.05.2018

Pressemitteilung Bienenfreundliche Gärten

Wissenschaftler und Naturschützer warnen vor dem immer mehr um sich greifenden Insektensterben. Vor allem Honigbienen und Wildbienen sind unerlässlich für die Bestäubung unserer Obstkulturen. Gerade die Honigbiene, die wegen ihrer Blütenstetigkeit und ihrer großen Anzahl von Individuen bestens ausgelegt ist, Massentrachten hervorragend auszunützen, ist so ein besonderer Gartenbewohner, der als Nutztier an dritter Stelle der Haustierrassen steht. Blütenstetigkeit bedeutet, dass eine Biene, die eine Apfelblüte anfliegt, die ganze Zeit damit beschäftigt bleibt, Apfelblüten zu befliegen. Dies ist sehr wichtig, denn die Blüten unserer Obstbäume sind zwittrig. Sie sind einmal in einem vorweiblichen und einmal im männlichen Stadium. Im vorweiblichen, das beim Erblühen der Knospe als Erstes vorherrscht, ist das Fruchtblatt (Stempel) empfangsbereit für den männlichen Pollen der anderen Blüte, die eigene Blüte gibt noch keinen Pollen. Im etwas späteren männlichen Stadium ist der Befruchtungsvorgang bereits abgeschlossen oder der Zeitpunkt der Befruchtung überschritten. Jetzt gibt die Blüte die Pollen für andere Blüten ab.
Eine weitere Besonderheit der Bestäubung kommt noch hinzu. Alle Apfelsorten, Birnen, Süßkirschen (außer die neuen selbstfruchtbaren) können ihren eigenen Pollen nicht annehmen, auch wenn der Pollen von derselben Sorte eines anderen Baumes kommt. Sie brauchen einen Pollen von einer anderen Sorte. Bei den Süßkirschen kommt die sogenannte Intersterilität hinzu, das heißt, dass nicht nur innerhalb einer Sorte, sondern innerhalb bestimmter Sortengruppen eine Befruchtung nicht möglich ist. Alle anderen Obstbäume, wie Pfirsiche, Zwetschgen, Pflaumen, Sauerkirschen, sind zum größten Teil selbstfruchtbar und nehmen Pollen gleicher Sorten von anderen Bäumen und fremden Sorten der gleichen Gruppe an.

Es gibt viele Möglichkeiten, einen Garten bienenfreundlich zu gestalten. Nachfolgend einige Pflanzentypen und Sorten, die nicht nur unseren Bienen gefallen.
Als Erstes sollten wir Trachtpflanzen einbringen, die offene und keine gefüllten Blütenanlagen aufweisen, wie: Gartenhibiskus, Pfeifenstrauch, Sommerflieder, Bartblume, Efeu, Liguster, Mahonie, Strauchkastanie (Aesculus parviflora).
Alliumarten wie Allium aflatunese und Allium sphaerocephallon sind wahre Insektenmagnete und bestens als Lückenfüller für Stauden geeignet. Wildobst ist sehr pflegeleicht und eine gute Nahrungspflanze für Insekten und andere Tiere. Wenn die Früchte nicht geerntet werden, bieten sie Vögeln viel Nahrung. Dazu gehören: Apfelbeere (Aronia), Zierquitte (Chenomelis), Kornelkirsche (Cornus mas), Schlehe (Prunus spinosa) oder Prunus spinosa rosea mit rosa Blüten, die jeden Zierstrauch in die Ecke stellt und auch noch Früchte liefert.
Besonders Zieräpfel sind zu empfehlen, weil sie auch als gute Pollenspender für unsere Edelapfelsorten fungieren. Die Früchte können auch verarbeitet werden und lässt man sie an den Bäumen, dienen sie als Vogelfutter.
Viele Kräuter, wie Lavendel, Schnittlauch, Melisse, Minzen und besonders die Duftnessel Agastache, ziehen sogar die Schmetterlinge vom Schmetterlingsflieder ab.
Blumen verschönern nicht nur den kleinsten Garten, sondern locken mit ihren übers ganze Jahr verteilten Blütenständen zahlreiche Nektar- und Pollensammler an: Astern, Indigoblume, Kokardenblume, Purpursonnenhut, Sonnenbraut, Prachtscharten, Salbei, Steppenkerze, Mannstreu, Witwenblume, Katzenminze, Skabiosen, Flockenblumen usw.
Rosen mit ungefüllten Blüten, auch die einmal blühenden mit gesundem Laub, bilden eine gute Alternative zu den oft pilzanfälligen, gefüllten Sorten: Kartoffelrose (Rosa rugose), Hundsrose (Rosa canina), Vielblütige Rose (Rosa multiflora) oder Ramblerrosen. Vor allem die dornenlosen, robusten Sorten „Blobby James“ und „Lykkefund“ bieten einmalblühend eine Vielzahl an Blüten und können unschöne Ecken im Nu mit Höhen von bis zu sechs Metern erobern oder an einer Pergola umherranken. Sie können sogar eine kleine Nachblüte bringen. Besonders spätblühende Pflanzen, die ab Ende Juli bis zum Herbst blühen sind sehr wichtig, denn in diesem Zeitraum herrscht Mangel an Nahrung (Pollen und Nektar).

Weitere Infos erhalten Sie beim Fachberater für Gartenkultur und Landespflege im Landratsamt Miltenberg, Herrn Roman Kempf, unter Telefon 09371 501-582.
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